
Sie blicken auf eine 2100 Jahre alte Schrift: Ein Fragment der Exodus-Schriftrolle aus dem Qumran-Fund, das die Kapitel 6:25 bis 7:19 der Bibel enthält.
Ein Hirtenjunge, namens Mohammed ad Dhib steigt in der Nähe des Toten Meeres einer Ziege nach und stößt dabei auf Tongefäße, deren Inhalt zu den sensationellsten Entdeckungen der Geschichte gehören. Erst über Umwege gelangen sie in die Hände von Gelehrten.
Fast märchenhaft klingt die Entdeckung der Schriftrollen Qumrans im Jahre 1947. Sie halten die ältesten geschriebenen Texte der Bibel in ihren Händen. In elf Höhlen sind seither 800 Schriftstücke gefunden worden.Im Herbst 1963 fand man noch weitere vier Rollen. Heute spricht die Wissenschaft von einer Höhlenbibliothek und nicht wie gemein angenommen nur von einem Verstecken vor den Römern.
Nicht immer sind es vollständige Texte, häufig auch kleine Fragmente. Beduinen suchten im Laufe der Jahre und finden sie auch. Einige der Manuskripte werden heute in einem eigenen, atomsicheren Museum in Israel aufbewahrt. Das Museum erinnert in seiner äußeren Gestalt an ein Tongefäß. Nicht nur die Schriften befinden sich dort, sondern alle archäologischen Qumran-Funde der vergangenen Jahrzehnte.
In den gefundenen Schriften finden sich zahlreiche verschlüsselte Namen, Vorgänge, die in bildhafter Sprache beschrieben sind, zahlreiche Anspielungen auf historische Ereignisse sowie Erläuterungen zu den Prophetenbüchern. Zwei Jesaja-Rollen, deuterokanonische (1) Schriften Jesus Sirach (2) und Tobias, Pseudoepigraphen, darunter bislang völlig unbekannte Schriften, die unmittelbar Lehre und Leben der Qumrangemeinde widerspiegeln, ebenso die Damaskusschrift, die bereits aus späteren Überlieferungen bekannt war.
(1) Deuterokanonische Schriften sind Schriften, die nur in griechischer Schrift überliefert waren. Hebräische Originale sind anzunehmen. Sie bieten Einblicke in die Zeit vor dem Kommen Jesu. Jesus Sirach gehört zur Weisheitsliteratur, datiert vor 175 vorschristlicher Zeit.
(2) Es handelt sich um den jüdischen Lehrer Jesus ben Sirach. Aus dem Text selbst lässt sich ein hoher Bildungsstand ersehen, die Vertrautheit mit dem öffentlichen Auftritt und pädagogische Erfahrung. Weitere Charakteristika sollen seine ausgezeichnete Bibelkenntnis und das Selbstverständnis als „Weiser“ sein.

Ein Fragment der Psalmen-Schriftrolle 1956 gefunden. 5 Jahre später erstmals entrollt. Die ältesten Handschriften der Bibel wurden vom Israel-Museum ins Internet gestellt, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Viele tausend Teile der gefundenen Fragmente bestehen aus Leder, Pergament und Blech.
Ungefähr 100.000 Einzelfragmente sind zu erforschen. Von einigen Fragmenten nimmt man an, es handele sich um neutestamentliche Schriften, jenen 1. Teil des Thimotheusbriefes und des Markusevangeliums, was einer archäologischen Sensation nahekommt.
Es wird davon ausgegangen, dass ein Teil der Schriften in zeitlicher Nähe zur Jesusbewegung entstanden sind. Noch eine Sensation: Als Konsequenz daraus ergäbe sich eine Frühdatierung neutestamentlicher Texte, mit der man bisher nicht gerechnet hat – und wohl auch nicht rechnen will. Wenn sie in die Zeit 40-69 v. Chr. zu datieren sind, bricht die gesamte Einteilung des Neuen Testaments zusammen. Man stelle es sich vor, Texte aus dem Markusevangelium kursierten bereits in Qumran herum. Hierüber wird unter Bibelforschern und Archäologen noch hart gekämpft. Es scheint, als könne nicht sein, was nicht sein darf. Auch darum ist es den Wissenschaftlern so wichtig, die Beziehung zwischen Jesus und der Qumran-Gemeinde herauszufinden.

Die berühmte Tempelrolle. Eine eigens konstruierte Kamera, die verschiedene Wellenlängen nutzt, soll eventuell verdeckte Schriftzeichen sichtbar machen.
Datiert wurde all jenes auf die Eisenzeit, biblisch gesprochen während der Königszeit Israels.
Sie erinnern sich? Steinzeit, Bronzezeit, es folgte die Eisenzeit. Zwischen dem 13. und 8 Jahrhundert verbreitete sich das Wissen über die Eisenverarbeitung. Der erste Abschnitt der Menschheitsgeschichte. Das Klima wandelte sich in jenen Jahren. Es wurde wärmer. Der Wasserspiegel stieg an. Seeufersiedlungen verschwanden. Salz galt in jener Zeit als weißes Gold.
Der jüdische Staat war auf zwei unabhängige Königreiche aufgeteilt worden. Das nördliche hieß Israel, während das südliche Gebiet den namen Judäa (Juda, Benjamin) erhielt.

Palästina zu Zeiten Jesu.
In Qumran gruben und rekonstruierten Archäologen in den Jahren nach 1947. Sie fanden Komplexe mit kleineren und größeren Räumen, Vorratskammern, Zisternen, Töpferwerkstätten. Vermutet wird die Salzstadt, die beim Geschichtsschreiber Josephus (37-100 n. Chr.) erwähnt ist. Die höchste Blüte erreichte der Platz unter der Regierung des Königs Alexander Janaios (103-76). Man fand 2000 Jahre später Knochen von Frauen, Männern und Kindern. Zu Zeiten Jesu wurde der Ort noch einmal besiedelt. Man fand ferner Hinweise, dass die neuen Bewohner die gleiche Gemeinschaft war, die einige Jahrzehnte zuvor Qumran vermutlich wegen eines Erdbebens verlassen hatte. Im Verlaufe des jüdischen Krieges, 68 n. Chr., zerstörten die Römer die Anlage vollständig.
Josephus, Plinius und andere Geschichtsschreiber erwähnten eine jüdische Gruppe in ihren Schriften. Es gab aber keine originalen Zeugnisse, authentischen Aussagen waren nicht vorhanden.
Gruppen wie die Sadduzäer, die Pharisäer, die Makkabäer und Schriftgelehrten kannte man. Sie bildeten sich unter dem Nachfolger Alexander des Großen heraus. Unter syrischen Königen waren sie schrecklichem Terror ausgesetzt, herrschte damals eine sehr judenfeindliche Religionspolitik in der Stadt Jersusalem.
Mit den Funden in Qumran wusste man nun um Verfasser einer Kriegsrolle, der Damaskusschrift, Hymnen und jener Gemeindregeln. Bewiesen ist auch eine Ansiedlung ab 100 v. Chr. bis 68 n. Chr.
Aber wer waren diese Menschen, die fern ab von Jersusalem in Qumran an den Ufern des Toten Meeres ein fast klösterliches Leben führten?

Sie mögen sich fragen, warum mich diese Einzelheiten interessieren?
Das hat alles mit den Maya zu tun. Das hat alles mit mir zu tun. Denn mir liefen und laufen diese Themen auf eine Weise in mein Leben, dass ich gar nicht umhin kann, sie nicht an mich heranzulassen. Und vielleicht hat es ja auch etwas mit Ihnen zu tun, wer weiß? Vielleicht haben Sie und ich auch einst dort gelebt?
Ich spüre Ihre Skepsis. Darum erwähne ich es hier:
Kulturgeschichtlich war die Reinkarnationslehre für die Griechen 500 v.Chr., Pythagoräer oder auch Platon ganz selbstverständlich. Diese Vorstellungen ziehen sich über die Römer wie Vergil, Sallust weiter über Lessing und Herman Hesse bis in unsere Gegenwart.
Sie sind noch immer skeptisch?
Nun, erst auf dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 553 wurde der Reinkarnationsglaube aus dem Lehrgebäude des kirchenchristlichen Abendlandes verbannt. 165 Kirchenleuten entschieden darüber. Vorher war dieser Glaube für alle Christen selbstverständlich. Theologen wie Origenes, Basilides oder der Heilige Gregor lehrten selbstverständlich die Wiederverkörperung der Seele schließlich stand sie ja auch in der Bibel. Basilides, der um 125 in Alexandria lehrte, soll seine Doktrin von den Aposteln Matthäus und Petrus (durch seinen Schüler Glaucus) erhalten haben.
Dieser frühe Gnostiker hatte 24 Bücher als ‚Interpretationen der Evangelien‘ geschrieben. Keines seiner Werke ist heute noch vorhanden, die Heilige Kirche hatte sie alle verbrannt. Sie übersahen einiges. Es gibt eine Reihe von Hinweisen in der Bibel, die aufzeigen, dass die Menschen zu Jesu Lebzeiten an die Wiedergeburt glaubten.
Keine Leben danach bedeutete für die Kirche das „Erben“ von vielen Ländereien. Im Mittelalter entschied die katholische Kirche darüber für wie viel Geld man ins Paradies kommt. Zur Zeit der Gegenpäpste in Avignon hingen den Jesus-Figuren am Kreuz sogar Geldbeutel um die Hüften als Zeichen dafür, dass der Herr Geld auch nicht abgeneigt gewesen sei. Auf Jesus hatte die Kirche das Monopol. Sie war die Mittlerin. Zu Zeiten von Franz von Assisi (um die Jahrhundertwende 12./13. Jh.) stand auf den privaten Besitz einer Bibel die Todesstrafe.
Da staunen Sie, was? Ich jedenfalls staunte, als ich darüber las.
Ein Hinweis in der Bibel ist dieser: Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. (Matthäus 16: 13-14; Markus 8: 27-28; Lukas 9: 18-19) Seinen Jüngern war das Gesetz von Karma und Reinkarnation bekannt.
Und es machte – aus meiner Sicht – auch gar keinen Sinn, einerseits unseren physikalisch und quantenphysikalisch aufgestellten Gesetzen Glauben zu schenken, wir uns denkend in Wellen und Schwingungen und Licht, andererseits zu meinen, alles ende mit unserem körperlichen „Sterben“. Energie verschwindet nicht, sie entsteht auch nicht – sie ist da! E=mc². Sie kann ihre Form verändern. Wärme ist Bewegung, Musikinstrumente und auch wir sind Schwingung, Bewegung, wenn auch …hui hui…manchmal in ungeordneter Weise.
Jedenfalls gelten Naturgesetze zu verschiedenen Zeiten. Zeit, die ja auch nur eine Konstruktion von uns Menschen ist und eigentlich gar nicht existiert. Mit anderen Worten: Ihr Kristallschälchen, ließen sie es fallen, würde heute wie morgen oder übermorgen zu Boden stürzen.
Warnte ich Sie nicht vor? Diesen Text zu verstehen, bedeutet: Verwandelt zu werden.
Energie kann nicht entstehen und nicht vergehen. Energie ist etwas, das Bewegung beschreibt und das erhalten bleibt. Laut Einstein ist Masse gleich Energie, sie können ineinander umgewandelt werden. Das heißt, ein Körper kann seine Masse in Bewegung (und andere Existenzformen) „verwandeln“.
Ursache und Wirkung ist so ein Prinzip, welches sowohl im Buddhismus (auch andere noch) als auch in der Physik gilt. In der buddhistischen Sichtweise des Karmas folgt eine Wirkung nicht direkt auf die Ursache. In der äußeren Erscheinungswelt kann eine Wirkung Jahre nach der Ursache eintreten, sogar erst in einem folgenden Leben. Wann genau, ist nicht zwingend festgelegt. Der Geist, der durch den Raum mit allem verbunden ist, speichert alle Ursachen und erzeugt eine der Qualität der vorhergehenden Taten, Worte und Gedanken entsprechende Welt. Die Situation im Jetzt, die Bedingungen, die man vorfindet, setzen sich aus vielen Handlungen der Vergangenheit zusammen. Und jede Handlung wird Auswirkungen auf die Zukunft haben. Damit endet die Geschichte aber nicht. Denn dann wären wir ja nur eine unabänderliche Folge von Wirkungen ausgeliefert- ohne jede Freiheit. Freiheit besteht gerade darin, in seinen Handlungen nicht den Bedingungen unterworfen zu sein, nicht jedem Durst, jedem Zorn folgen zu müssen, sondern diesen Kreislauf durchbrechen zu können. An dieser Stelle trennt sich die klassische Physik vom Buddhismus, dem Denken der Kabbalisten und Essener.
Die klassische Physik sieht Welt als „Billardspiel“: Weiß man genau, wie der Stoß kommen wird, weiß man genau, wie sich die Kugeln bewegen werden. Die klassische Physik glaubt, alles damit zu wissen. Die Quantenphysik sagt „Shh…shhh..Nein, Irrtum“ und begegnet dem Buddhismus. Wie beim Karma folgt eine Wirkung nicht sofort auf eine Ursache. Könne man die Zeit ändern, müsse die Wirkung vor der Ursache kommen.
Na, halten Sie nur Ihre Armbanduhr ordentlich fest. An dem Ticken Ihrer Uhr werden Sie nichts ändern können.
Anders sieht es aus, wenn Sie auf die Armbanduhr von mir schauen, während ich mit halber Lichtgeschwindigkeit an Ihnen vorbei fliege. Meine Uhr tickt langsamer als die Ihre. Ich altere darum langsamer – aus meiner Sicht! Für mich tickt meine Uhr natürlich ganz normal. Würde ich Lichtgeschwindigkeit erreichen, lebte ich unendlich lang. Und wäre ich noch schneller, könnte ich in die Vergangenheit reisen. Es würden Wirkungen noch vor Ursachen entstehen. Ich bräuchte nur 300 000 km pro Sekunde überschreiten und schon wären „Ursache und Wirkung“ durcheinander. Naja, so einfach geht`s nun auch nicht. Dafür bräuchte ich so viel Energie. Die hab´ich nicht.
Aber es gibt ja jenes bekannte Experiment der Quantenphysik bei der ein Teilchen geteilt wurde, ga-aaanz weit voneinander entfernte und sie dennoch ein Ganzes blieben In dem Moment, in dem man das eine Teilchen beeinflusste, vollzog sich in beiden Teilen alles zeitgleich. Schneller als die Lichtgeschwindigkeit übertrug sich die Information. Damit ist das Gesetz von Ursache und Wirkung nicht ad absurdum geführt, hier funktioniert ein anderer Mechanismus, den ich Ihnen an dieser Stelle nicht zu erklären vermag. Nur so viel: Was wir heute als Logik bezeichnen, ist nicht viel mehr als ein kleines Mädchen, das großspurig in Mutter`s Pumps herumstolziert. Wir glauben, wir wüssten, womit wir „spielen“. Ich glaube, mit uns wurde ein gründliches Spiel gespielt, das vermutlich dazu führte, dass einige Geschenke an uns, die wir vor tausenden von Jahren erhielten, verlorengingen.
Wiederverkörperung. Karma. Irgendwie scheint klar, wie müssen die Suppe auslöffeln, die wir oder andere uns im Leben eingebrockt haben. Eine scheinbar kleine Tat kann epochale Folgen haben. Origenes schrieb: „Diese Rückkehr zu Gott muß man sich aber nicht als ein plötzliches Geschehen vorstellen, sondern als ein allmähliches, stufenweise im Laufe von unzähligen und unendlich langen Zeiträumen sich vollziehendes.“ (Peri Achon III, 6,6).
Es gibt Hinweise darauf, die es in sich haben. Dejà-Vu`s, Rückführungen, Nahtoderfahrungen.
Ian Stevenson, Professor, Mediziner, erlangte internationale Beachtung durch seine Forschungen, 1967 bis 2001, über Kinder, die spontan (also ohne Hypnose) von Erinnerungen an frühere Leben berichteten und vielfach auch psychologische und körperliche Eigenschaften aufwiesen, die damit im Zusammenhang zu stehen schienen. Es gibt eine Bandbreite von Literatur über Menschen, die sich erinnern, deren Schilderungen man nachverfolgte und die sich allesamt bewahrheiteten.
Auch die Kabbalisten und Essener glauben daran, dass die Seelen, unser Bewusstsein nach dem Tod fortlebt.
Eine Ausbildung in den Heilmethoden der Essener kann nur von Menschen gemacht werden, die in ihren früheren Leben einmal Essener waren.
Zurück nach Qumran. Die noch unbeantwortete Frage, warum mich jene Einzelheiten in Qumran interessieren, will beantwortet werden:
Vor einigen Monaten wusste ich noch nichts von der Kabbalah, nichts von der Merkabah, dem Lichtkörper, nichts von dem Heilwissen und jenen heiligen Codes, ihren Verschlüsselungen hinter aramäisch-hebräischen Buchstaben. Mein Fokus lag mit Aufenthalt Mexico bei den Maya. Dort in Mexico begegnete mir auf der Halbinsel Yucatan erstmals jene uralte Weisheitslehre des mystischen Judentums. Mantren-Gesänge der heiligen Codes, Hinweise auf das Buch Henoch, Ain Soph-Mantren, der Lebensbaum mit seinen 22 Emanationen und vieles mehr.
Zurück in Deutschland gab es Begegnungen, die völlig unerwartet in mein Leben kamen und für die ich dankbar bin. Sie weiteten und schärften meinen Blick.
Ich stolperte auch über die Maya-Stadt Caba auf der Halbinsel Yucatan. In Beschäftigung mit der Kultur und den Kalendern der Maya begriff ich, es gibt Ähnlichkeiten und Verbindungslinien zwischen dem einzigartigen kosmischen Wissen der Maya und der Kabbalah, die bis hin zu Platos Atlant(is) führen.
Eine Schamanin, die mir unmittelbar nach Rückkehr aus Mexico – noch immer staune ich darüber – in meiner Wohnstadt begegnete, nahm mich Wochen später mit in ein Zentrum, das von einer Essener-Meisterin geführt wird. Als ich durch die Tür schritt, hatte ich keine Ahnung, was Essener sind. Schon längst ließ ich nur noch geschehen. Ich wollte einen Blick erhaschen. Und so lernte ich an jenem Tag, neben anderen wunderschönen Dingen, auch die Heilmethoden der Essener kennen. Ich stand vor der Essener-Meisterin, sie saß, hielt eine Hand vor meinem Herzen. Die rechte Hand richtete sie dabei in die Höhe. Etwas sehr Starkes an Energie spürte ich in mein Herz schießen. Mein Körper drückte sich dem entgegen, sonst wäre ich rückwärts weggestolpert. Ich staunte und zugleich genoss ich jenes wunderbare Gefühl danach. Ich fragte ich nicht was, wieso, warum, war ich viel zu überwältigt. Verstand und Logik legte ich beiseite. Ich wusste, etwas ganz Außergewöhnliches war mir begegnet.
Es vergingen einige Monate, meine Welt waren die Maya. Ich beschäftigte mich mit dem, was mir zuvor in Mexico begegnet war. Doch das Thema ließ mich seither nicht mehr wirklich los. Irgendwann begann ich zu recherchieren und las über die Essener. Inmitten all diesem sollten mir erneut jene kabbalistischen Weisheiten mit Schaffenskraft und ihre aramäischen Mantren begegnen. Über eine Anfrage einer Leserin erhielt ich Kontakt zu Menschen, die mit Tiefenwissen aufwarteten. Auch diese „Kurzreise“ gestaltete sich spannend. Im Dezember und Januar zog es mich wieder zu den Essenern. Es gab weitere persönliche Begegnungen. Und es waren wunderschöne und außergewöhnliche Erfahrungen. Ich wusste seit der Erstbegegung: Sie sind Heiler. Ich lernte: Jeder der Essener trägt einen besonderen Aspekt des Christusbewusstseins und transportiert diesen auf die ihm gemäße Weise. Die Grundlage ihrer Heilkraft ist das Christus-Licht. Ihre Heilmethoden bewirken eine starke Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Irgendwie schienen sich auf meinem Weg einzelne Fragmente zusammenzufügen, denn die aramäische Kabbalah soll ihren Ursprung bei den Essenern haben.
„Wisset,
dass bevor die Emanationen ausgeschüttet wurden
und das Geschaffene geschaffen wurde,
das erhabene, reine Licht alles Seiende füllte
und es keinerlei leeren Raum gab.“
(Kabbalist R. Isaak Luria (16. Jahrh.)
Sie sind jene Menschen, die in Qumran bereits in vorchristlicher Zeit fernab von Jerusalem als eine Gemeinde lebten. Es sind ihre Schriftrollen, ihre Töpferwerkstätten, die man 1947 in den Qumran-Höhlen am Toten Meer entdeckte. Und das macht es so außerordentlich spannend für mich.
So jetzt wissen Sie, warum ich Sie und mich mit all diesem hier „belaste“.
Die Essener
Es muss um 152 vor Christi Geburt eine turbulente und wirre Zeit gewesen sein. Asidäer – „die Frommen“, Makkabäer und all die anderen Gruppierungen, jeder hat seine eigenen Forderungen und Vorstellung vom Leben.
Abtrünnige, Separatisten bedeutet im Aramäischen Perischia, zu Deutsch Pharisäer. Sie trennten sich vom Volk. Die „rechten Lehrer“, jene Frommen, genannt Asidäer trennten sich in jenen Jahren von ihrer jüdischen Gemeinde. Sie gelten als Vorläufer der Essener. Das Wort „Essener“ ist eine Übertragung des aramäischen Wortes „chasaia“ ins Griechische, griechisch Essaioi und bedeutet wie Aisdäer „die Frommen“.
Die Essener übernahmen die Traditionen der Asidäer. Zugleich entwickelten sie aber auch neue Vorstellungen. Sie sind die Nachfahren der Bewegung der Frommen, während sich die Pharisäer von den Asidäer trennten.
Die Essener waren sich sicher, die Gründung einer eigenen Gemeinde bedeutete die Erfüllung dessen, was in den prophetischen Verheißungen angekündigt worden war.
Es gab zu jener Zeit drei Schulen der Juden. Der Geschichtsschreiber Falvius Josephus spricht von den drei Schulen, die der Pharisäer, Sadduzäer und Essener. Ihre Zeit setzt er in das zweite vorchristliche Jahrhundert.
Der „rechte Lehrer“ der Essener
Er war Priester und hat der Gemeinschaft Gestalt gegeben. Er verließ den Jersusalem Tempel und prägte die Frommen entscheidend. Die Mitglieder sollten ein heiliges Haus für Israel und ein Fundament des Allerheiligsten für Aaron sein, so steht es in dem Damaskusdokument. An die Stelle der materiellen Opfers traten Gebet und ein guter Wandel. Es war ihnen nicht mehr möglich, im Tempel zu Jerusalem zu opfern. So wurde die Gemeinschaft selbst zum Tempel. Für sie gab es nur eine Quelle allen Seins, die sie Vater-Mutter-Gott nannten. Dies unterschied sie von den Ägyptern, die an viele Götter glaubten. Sie verstanden sich als die „Söhne des Lichts“, die den Gottesbund weitertragen. Die „Söhne des Lichts“ folgen Gott und seinen Engeln. Es gab natürlich auch Töchter des Lichts. In der Gemeinde lebten und wirkten Männer und Frauen gleichberechtigt. Die Ämter der Gemeinschaften waren für alle erreichbar, unabhängig vom Geschlecht.
Im Lehrer des Gerechten sahen sie den letzten Propheten, um die aus Israel zu sammeln, die erwählt waren. Sie sahen sich als jene, die den Willes Gottes in „rechter Weise“ erfüllten. Der Lehrer ähnelt eher der Gestalt Johannes des Täufers, nicht aber Jesu, sagt die Wissenschaft. Aus den Quellen ginge nicht hervor, dass die Gemeinde ihn als Messias verehrte. Mit ihm verbinden sich zadokidische (priesterliche) Rechtstraditionen, also eher eine mönchisch-asketische Orientierung. Andererseits gab es eine fromm-asketische Gruppe, deren Mitglieder heirateten.
Die Essener standen in Opposition zum Jerusalemer Tempel. Sie kritisierten „unreine“ und „sündige“ Priester.
Jesus wurde von den Essenern ausgebildet. Johannes der Täufer soll auch zu ihnen gehört haben und in Qumran aufgewachsen sein, sich aber später von ihnen gelöst haben. Ebenso werden Herodes ausdrücklich Sympathien für die Essener nachgesagt. Ein Jerusalemer Stadttor wurde als „Tor der Essener“ bezeichnet. Archäologen fanden dieses Tor. Auch nordwestlich des Tores soll es ein Essener- Viertel gegeben haben.
Essener waren in Jerusalem präsent.
Einig ist sich die Wissenschaft darin, dass die Essener keine einheitliche Bewegung innerhalb der messianischen Strömungen zur Zeit Jesus darstellten. Nach der Qumran-Vorschrift gestaltete Toilettenanlagen, Ritualbäder, auch die Verstecke der Kupferrolle werden in diese Richtung interpretiert. Es gab geistige Verbindungen zu Jesus. Er stand in engem Kontakt mit den unverheirateten Geschwistern in Betanien. Die ersten Jünger wechselten im Essenergebiet zu Jesus. Christen fanden nach der Kreuzigung Jesu Unterschlupf bei den Essenern. Jesus Rede von der Königsherrschaft gilt als ein weiteres Indiz. Vor allem im Gottesdienst der Essener wurde Gott als König gepriesen. 55mal wird Gott in Sabbatliedern „melekh“ genannt, 21mal erscheint „malkuth“, das die Königsherrschaft Gottes meint. Einiges soll dafür sprechen, dass mit den „Eunuchen um des Himmelreiches willen“ in Matthäus 19, 10-12, die Essener gemeint waren, weil sehr viele von ihnen unverheiratet blieben. Die essenische Idee, dass man Bösen durch Guttun überwinden kann, hat Jesus in seine Umwertung aller Werte eingebaut und weiterentwickelt. Auch das Abendmahl erschließt sich aus dem Jahreskalender der Essener, die ihre Jahre nach dem Sonnenkalender einteilten.
Galiläa, wie auch Samarien, eine der nördlichen Provinzen Palästinas auch zur Zeit Jesu, ist das Geburtsland und Hauptwirkungsgebiet von Jesus. Die Essener sollen die „mächtigste religiöse Elitegruppe des palästinischen Judentums“ gewesen sein. Seltsam scheint, dass der Name im Neuen Testament gänzlich fehlt.
Nicht alle von ihnen lebten in Qumran. Josephus spricht von 4000 Essenern, die verstreut in Gemeinschaften in Orten und Städten lebten. Das in der Höhle 6 gefundene Damaskusdokument geht von mehreren Gruppen verheirateter Gemeindemitglieder außerhalb Qumrans aus. Die Qumran-Gemeinde spaltete sich also nicht nur von der gesamten jüdischen Gesellschaft, sondern auch von der breiteren essenischen Bewegung ab. Vielleicht war Qumran ja auch so etwas wie der „Vatikan“ der essenischen Bewegung?
Die Essener waren und sind ein Volk der Heiler und Seher, und so waren sie im gesamten Nahen Osten als Therapeuten oder „die Heiler“ bekannt.
Im nächsten Artikel folgt: Die Sozialstruktur der Essener.